Häufig höre ich den Satz, dass liebevoll erziehen Kuschelpädagogik ist und die Kinder nicht auf das Leben vorbereitet. Dabei ist genau das Gegenteil der Fall. Liebevoll erziehen bringt starke Persönlichkeiten hervor, die ihren Weg gehen, Selbstbewusst und in der Selbstliebe. Wer mit sich im Reinen ist und sich selbst liebt, der geht in der Regel auch mit anderen Menschen achtsam und respektvoll um. Somit ist diese Erziehung eine Erziehung zum Frieden.

Dies erfordert jedoch Erwachsene,……

…….. die sich mit ihren Kindern auseinandersetzen, die sich selbst reflektieren und bereit sind, sich gemeinsam mit ihren Kindern zu entwickeln.

……., die ihre Kinder groß werden lassen und ihnen gestatten, ihren eigenen Weg zu finden mit all seinen Umwegen und Sackgassen.

……. die ihre Kinder dabei stärken, über sie selbst hinauszuwachsen. Es setzt Erwachsene voraus, die bereit sind ihre Erziehungsverantwortung einzunehmen.

Liebevoll erziehen fühlt sich für die Erwachsenen oftmals anstrengend an,….

da selbstbewusste Kinder ihre Eltern in Frage stellen, diskutieren und sich trauen, ihre Gefühle zu zeigen.

Doch meist ist es nicht das Verhalten des Kindes das uns anstrengt. Vielmehr ist es unsere Bequemlichkeit, unsere Routine in der wir uns eingerichtet haben. Kinder sind lebendig und fordern uns auf, unsere Routine, unsere Zeitpläne loszulassen und vom Funktionieren, in die Lebendigkeit und in die Gegenwart zu kommen.

Es scheint auf den ersten Blick leichter, ….

wenn Kinder funktionieren, wenn wir sie mit Strafen, Liebesentzug, Anschreien, Drohungen, Auslachen und durch Beschämen zu angepassten Kindern formen, die aus Angst vor Strafe oder abgelehnt zu werden, ihr eigenes Wesen unterdrücken.

Bsp.:

Lisas Eltern sind stolz. Sie können ihre Tochter 7 Jahre überallhin mitnehmen. Artig bleibt sie am Tisch sitzen, aufrecht und still. Tischmanieren sind ihr längst in Fleisch und Blut übergegangen. Höflich redet sie wie eine Erwachsene, wenn sie aufgefordert wird. Bekannte und Nachbarn stellen die kleine Lisa vor ihren eigenen Kindern als Vorbildhaft dar. Auch zuhause ist die kleine Lisa ruhig und zurückhaltend. Was die Menschen nicht sehen, ist die Angst der kleinen Lisa, einen Fehler zu machen, falsch zu sein. Diese Angst sorgt dafür, dass sie sich selbst genau beobachtet und lieber gar nichts macht, bevor sie etwas falsch macht. Denn früh hat sie gelernt, dass nicht den Erwartungen zu entsprechen bedeutet, ignoriert, bloß gestellt und ausgelacht zu werden.

Was wird die kleine Lisa mit in ihr Erwachsenenleben nehmen? Das es wichtiger ist, den Erwartungen der anderen zu entsprechen, um dazuzugehören und gemocht zu werden. Sie nimmt die Angst mit in ihr Erwachsensein, die Angst, etwas falsch zu machen. Aus Angst, etwas falsch zu machen, wird sie lieber gar nichts machen. Dass dies auch die Aufgabe des eigenen Selbstes, der eigenen Individualität bedeutet, nimmt sie dafür in Kauf.

Liebevoll erziehen bedeutet:

Erwachsene, die Verantwortung übernehmen…..

……..für ihre eigenen Gefühle und Handlungen. Sie geben weder Kindern die Schuld, wenn sie selbst wütend oder gestresst sind, noch lassen sie sich von ihren Gefühlen in ihren Handlungen leiten.

Bsp.:

Jeden Tag diskutiert Tom mit seiner 11 jährigen Tochter über die Hausarbeit. Heute merkt er, dass es ihn besonders nervt und wütend macht. Bevor seine Wut überkocht und er schreit, sagt er zu seiner Tochter: „Warte, ich brauche kurz, um zu überlegen. Gleich reden wir.“ Er hält inne, während er sich mit tiefen Atemzügen beruhigt, gelingt es ihm, die Situation mit Abstand zu betrachten. Dann wendet er sich ihr zu und sagt: „Wir haben beide einen langen Tag mit Arbeit und Schule hinter uns. Ich will jetzt das Abend essen vorbereiten und brauche deine Hilfe. Es ärgert mich, wenn ich alles alleine mache. Was machen wir?“

Gemeinsam sammeln sie Ideen, wie sie die Hausarbeit gemeinschaftlich aufteilen. Sie erstellen einen Plan der Dinge, die erledigt werden müssen und tragen sich ein. Tom gibt seiner Tochter Recht, dass er der Vater ist und deshalb mehr Aufgaben übernimmt. Seine Tochter lernt, dass Gefühle sein dürfen und lernt den Umgang mit ihnen. Sie lernt auch, dass es darum geht, Lösungen zu finden. Sie erfährt, dass sie wichtig ist, da sie mitentscheiden kann, um die Lösung zu gestalten.

Erwachsene, die den Kindern durch Regeln und Grenzen Struktur und Sicherheit schenken.

Nicht möglichst viele Regeln und Grenzen sollten gesetzt werden, sondern solche, die für die Sicherheit der Kinder sorgen oder den Eltern wichtig sind. Kinder brauchen Eltern, die sich ebenfalls an Regeln, die für das Zusammenleben wichtig sind, halten.

Bsp.:

Gemeinsam mit ihren Kindern haben die Eltern beschlossen, dass nach 17 Uhr keiner mehr auf das Handy schaut, damit der Tag in Ruhe ausklingen kann.

Hier ist es wichtig, dass sich alle daran halten, da Eltern ihren Kindern immer auch ein Vorbild sind.

Regeln, die die Kinder aufgrund ihres Alters und Entwicklungsstandes schützen, gelten nicht für die Erwachsenen. Wie z.B keinen Alkohol trinken. Hier ist es Aufgabe der Eltern klare Grenzen zu ziehen und ihnen diese kurz zu erklären.

Erwachsene, die klar sind,……

….. die wissen was sie wollen und dem Kind klare Signale geben.

Bsp.:

Die zweijährige Lore wird von ihrer Oma betreut, während ihre Eltern arbeiten. Jeden Mittag holt die Mutter Marlene sie ab. Bevor sie nach Hause fahren, trinken sie noch einen Tee bei der Oma. Diese Zeit ist Marlene wichtig, daher fragt sie ihre Tochter nicht, ob sie noch bleiben sollen. Stattdessen stellt sie es als Tatsache fest, dass sie nach einer Tasse Tee fahren.

Wenn es für die beiden älteren Frauen eine Option wäre, dass sie auf die Tasse Tee verzichten, könnten sie Lore fragen, was sie möchte. Doch dann müssten sie auch die Antwort von ihr akzeptieren. Natürlich nimmt die Mutter auch Rücksicht auf die Bedürfnisse von Lore. Falls diese müde ist oder Mama tanken muss, kann sie die Teezeit auf dem Schoß ihrer Mutter verbringen.

Erwachsene, die präsent sind

Präsent sein, bedeutet mit allen Sinnen in der Gegenwart sein und im Kontakt mit sich selbst zu sein, d.h. mit den eigenen Gefühlen, Empfindungen. Aus dieser Präsenz treten sie in Kontakt mit dem anderen, dem Kind. Wenn Eltern im Kontakt mit sich selbst sind, erkennen sie eher, welche Gefühle ihre sind und welche, die der Kinder. Sie handeln bedacht und treffen Entscheidungen bewusst.

Bsp.:

Als Maria ihre älteste Tochter zum ersten Mal alleine in der Kita lassen soll, blutet ihr Herz. Doch Maria ist mit sich im Kontakt und merkt, es ist ihr eigener Schmerz, den sie fühlt. Ihre Tochter will sich längst lösen. Maria jedoch fühlt den Schmerz ihres inneren Kindes, da ihre Mutter sie damals weinend in der Kita abgegeben musste.

Wenn Eltern merken, dass sie ihre eigenen Gefühle auf ihre Kinder projiziert haben, können sie es hinterher reflektieren und bei der nächsten Gelegenheit verändern oder es ihren Kindern erklären. Im obigen Beispiel könnte das so aussehen. „Es fühlt sich für mich auch gerade schwer an, zu gehen, doch ich denke du bekommst das gut hin. Nachher kannst du mir erzählen, wie es war.“

Nicht immer wird es Eltern gelingen, ganz präsent zu sein.

Manchmal sind wir selbst noch in unseren Gedanken oder aufgewühlt von eigenen Erlebnissen. Dann können Eltern ihren Kindern erklären, dass sie gerade selbst mit etwas gedanklich beschäftigt sind und deshalb nicht zuhören können. Da Kinder sehr feine Antennen haben, spüren sie ob ihre Eltern mit ihrer Aufmerksamkeit bei ihnen oder woanders sind. Wenn Eltern kurz erklären, dass sie gerade nicht aufmerksam sind, erfährt das Kind, dass seine Wahrnehmung richtig war und erlangt Vertrauen.

Im Augenblick mit der ganzen Aufmerksamkeit und den Gedanken in der Gegenwart zu sein, ist auch eine Lernaufgabe, die wir jeden Tag praktizieren können. Und wenn es mal nicht gelingt, nehmen wir es einfach nur wahr und wissen, dass gehört zum Lernen und Leben hinzu. Schritte nach vorne und Schritte gefühlt zurück und zwischendrin innehalten.

Erwachsene, die ihre Kinder im Blick haben und im Leben leiten

Eltern haben die Aufgabe, die Kinder ins Leben zu begleiten und sie alters- und entwicklungsgemäß in Entscheidungen miteinzubeziehen und Verantwortung zu übertragen. Aufgrund ihrer Lebenserfahrung können die Eltern jedoch Situationen besser abwägen, dabei sollen sie bei ihren Entscheidungen die Bedürfnisse ihrer Kinder miteinbeziehen.

Bsp.:

Laura (7 Jahre) ist mit ihrem Vater auf der Kirmes. Sie hat eine Zuckerwatte bekommen, als sie an einem Eiswagen vorbei kommen. Sie bittet und bettelt ihren Vater an, damit er ihr auch noch ein Eis kauft. Ihr Vater erklärt ihr mit ruhigen Worten, dass sie bereits eine Zuckerwatte gegessen hat und das soviel Zucker für ihren Körper nicht gut ist. Auch als sie anfängt zu quengeln, bleibt er ruhig und bei seinem Standpunkt.

Der Vater hat seine Erziehungsverantwortung wahr genommen. Er achtet darauf, was gut ist für seine Tochter. Er bleibt klar in seiner Haltung, auch als seine Tochter quengelt. Durch seine ruhige und klare Haltung vermittelt er seiner Tochter Sicherheit. Dass er sie ernst nimmt, zeigt er ihr, indem er ihr sein Verhalten kurz erklärt.

Erwachsene, die ihr eigenes Verhalten reflektieren und korrigieren.

Bsp.:

Immer wenn Nora (8 Jahre alt) ihre Mutter um Erlaubnis bittet, sagt diese erst einmal „Nein“. Gleichgültig ob es um das Malen mit Wasserfarben oder größere Aktionen wie Möbel in ihrem Zimmer umstellen, geht. Als Noras Mutter dies eines Tages auffällt, hinterfragt sie sich, wieso sie jede Idee ihrer Tochter erst einmal abschmettert. Sie erkennt, dass sie entweder keine Lust hat, sich auf den Aufwand einzulassen, oder aber ihre eigenen Pläne im Kopf hat, die sie nicht so schnell loslassen kann. Nachdem sie das erkannt hat, entschuldigt sie sich bei ihrer Tochter und erklärt ihr, weshalb sie schnell nein sagt. Sie sagt ihr auch, dass sie in Zukunft erst einmal nachdenkt, bevor sie etwas Zu- oder absagt.

Als Eltern kommt es nicht darauf an, perfekt zu sein, sondern, dass wir Fehler eingestehen und uns dafür entschuldigen können. Es ist gut, suboptimale Entscheidungen zu korrigieren, den Kindern unsere Entscheidungen zu erklären. Denn dann erleben Kinder, dass man auch als Erwachsene Fehler machen kann, und nicht die Vermeidung von Fehlern wichtig ist, sondern der Umgang damit.

Erwachsene, die Fehler zugeben können, die kritikfähig sind

Erwachsene, die sich von ihren Kindern kritisieren lassen und mit ihnen diskutieren, weil ihnen die Meinung ihrer Kinder wichtig ist.

Bsp:

In Konrads Familie finden regelmäßig Austauschrunden statt. Entweder setzt sich die ganze Familie hin und jeder darf erzählen, was ihm gefällt und was er sich anders wünscht. Doch die Eltern verbringen auch einzeln Zeit mit ihren Kindern tauschen sich aus und hören ihnen zu, um sie besser zu verstehen. Als Konrad seinem Vater daher mitteilt, dass er ihn zu streng findet, hört ihm dieser genau zu. Er zeigt seinem Sohn, ich nehme dich ernst und reflektiere mein Verhalten. Vor allem als sein Sohn merkt, dass der Vater sein Verhalten auch langfristig verändert.

Es stärkt die Selbstwirksamkeit der Kinder, wenn sie erfahren, dass sie ernst genommen werden und Einfluss auf ihre Umwelt haben. Für die Eltern kann es aufschlussreich sein, den Kindern zuzuhören, sie ernst zu nehmen und für sich selbst dann eine Verhaltenskorrektur vorzunehmen.

Eltern, die das Verhalten ihrer Kinder nicht persönlich nehmen,…

…….da sie wissen, dass Kinder mit ihren Worten und Handlungen nur ihre eigene Befindlichkeit zum Ausdruck bringen. Auch wenn wir Menschen uns unser Leben lang entwickeln, so ist die Entwicklung und den ersten zwei Jahrzehnten doch die gravierendste. Kinder haben noch nicht gelernt, wie sie Gefühle und Emotionen konstruktiv ausdrücken. Das manch Erwachsener dies noch nicht gelernt hat, sei hier nur am Rande erwähnt.

Bsp.:

Nora (15 Jahre) ist mitten in der Pubertät. Sie liebt es, mit Freundinnen unterwegs zu sein. Stundenlang reden sie miteinander, da vergessen sie schon einmal die Zeit und Nora kommt später als ihre Eltern gesagt haben, nach Hause. Ihre Eltern mit ihren ständigen Sorgen und ihrer ständigen Fragerei gehen ihr auf die Nerven. Nora folgt ihrem inneren Entwicklungsziel, der Loslösung von ihren Eltern. Ihr Vater ist noch wach und zeigt auf die Uhr und sagt barsch: „Du bist zu spät.“ Nora drückt sich an ihm vorbei und mault ihn an: „Lass mich.“

Passende Reaktion des Vaters:

Noras Vater bezieht das ablehnende Verhalten auf die Situation und seinen barschen Kommentar. Ihm ist es wichtig, mit seiner Tochter über die Situation zu reden. Am nächsten Tag, entschuldigt er sich und sagt: „Ich war gestern Abend barsch zu dir, das tut mir leid. Ich habe mir Sorgen gemacht, weil du dich verspätet hattest.“ Er sieht, wie sich Noras Mimik entspannt, Entschuldigungen, wenn sie ehrlich gemeint sind, können Wunder wirken. Auch Nora entschuldigt sich, sie habe die Zeit vergessen und wolle nicht wie ein Baby behandelt werden. Gemeinsam überlegen sie, dass Nora zukünftig ihren Vater Bescheid gibt, wenn es später wird und sie versucht, sich an Zeiten zu halten. Nora merkt ihr Vater nimmt sie ernst und ist an einer Lösung interessiert, die auch für sie passt.

Erwachsene, die ihre Kinder altersgemäß miteinbeziehen bei Belangen, die die Kinder betreffen.

Kinder und Jugendliche wollen ernst genommen werden und Entscheidungen mittreffen und gehört werden. Eltern bereiten ihre Kinder für ein Leben als Erwachsene vor. Die Kindheit ist eine Zeit in der sie sich ausprobieren, Fehler machen müssen und Erwachsene brauchen, die sie achtsam und wertfrei begleiten. Die Kindheit und Jugend ist die Zeit in der die Kinder lernen, Entscheidungen zu treffen, ohne diese ständig wieder in Frage zu stellen.

Bsp.:

Paul (4 Jahre ) darf sich im Geschäft einen kleinen Bagger aussuchen, da seiner der Mutter beim Staubsaugen kaputt gegangen ist. Lange steht Paul vor den Baggern. Er kann sich nicht zwischen einem gelben und einem blauen entscheiden. Nach angem Überlegen entscheidet er sich für den Gelben. Kaum sind sie auf der Straße beginnt er zu jammern: „Ich hätte doch den Blauen nehmen sollen.“ Die Mutter sieht ihn ruhig an und sagt: „Du hast dich für den gelben entschieden und das war eine gute Entscheidung. Der blaue Bagger wartet jetzt auf ein anderes Kind.“ Anschließend lenkt sie seine Gedanken um und fragt ihn, was er zuhause mit dem Bagger spielen will.

Kinder beobachten genau, wie ihre Eltern, ihr Vorbild, mit Entscheidungen umgehen. Sind wir klar in unseren Entscheidungen oder hadern wir, nachdem wir uns entschieden haben. Eltern können ihre Kinder darin bestärken, dass getroffene Entscheidungen erst einmal richtig sind. Wenn wir sie später wieder ändern wollen, weil wir neue Erfahrungen gemacht haben, so ist auch das in Ordnung.

Erwachsene, die lösungsorientiert denken

Kinder und Jugendliche wachsen daran, dass sie lernen, Hindernisse zu überwinden, Schwierigkeiten und Konflikte zu lösen. Dabei brauchen sie Erwachsene, die ihnen weder die Steine aus dem Weg räumen, noch in allem ein Problem sehen. Sie brauchen Erwachsene, die sie dabei unterstützen, ihre eigene Lösung zu finden und diese zu leben. Nicht immer ist die Lösung optimal und vielleicht war den Eltern das bereits vorher klar. Dann brauchen die Kinder kein „ich habe es dir ja gleich gesagt“ oder „hättest du mal besser auf mich gehört“, sondern Unterstützung bei der neuen Lösung. Der Charakter eines Menschen bildet sich auch daran, dass er lernt, Probleme zu lösen. Wir wachsen mit unseren Aufgaben trifft nicht nur auf Erwachsene, sondern auch auf unsere Kinder zu.

Bsp.:

August (14 Jahre) soll ein Referat schreiben. Er durfte sich das Thema selbst wählen und hat sich nach langem Überlegen für das Thema: „Nachhaltigkeit“ entschieden. Bei der Ausarbeitung merkt er, dass das Thema sehr vielseitig ist und er fühlt sich überfordert. Er möchte alles hinschmeißen und bittet seine Eltern, ihn krank zu melden. Diese bieten ihm stattdessen an, ihn bei der Lösung zu unterstützen. Sie bstärken ihn auch noch einmal darin, dass seine Entscheidung für dieses Thema gut getroffen war. Und andere Themen, ihn einfach nur vor andere Herausforderungen gestellt hätte. Gemeinsam sammeln sie mögliche Wege, wie er vorgehen kann. Sie überlegen gemeinsam, an welchen Orten er recherchieren kann und zeigen ihm Wege, die er noch nicht kannte. Bei all dem achten sie darauf, dass August eigene Vorschläge einbringt. Während der gesamten Vorbereitungszeit erkundigen sie sich nach seinen Fortschritten, erfahren seine gefunden Inhalte und diskutieren mit ihm über seine Ergebnisse. Am Ende sind sie alle schlauer in diesem Thema und August hat gelernt, sich Herausforderungen zu stellen und diese zu lösen.

Erwachsene, die für sich selbst sorgen

Kinder ins Leben begleiten ist eine schöne Aufgabe, doch sie braucht auch viel Kraft. Immerhin ist Eltern-Sein kein Teilzeitjob, sondern findet 24/7 statt. Damit Eltern jeden Tag die nötige Energie und Freude für ihren Alltag haben, ist es wichtig, regelmäßig Energie zu tanken. Doch nicht nur für die innere Gelassenheit und Ausgeglichenheit ist das wichtig, da Kinder sich alles von uns abschauen, lernen sie auch von uns, gut für sich zu sorgen. Näheres dazu hier

Erwachsene, die die Bereitschaft haben, sich selbst zu entwickeln.

Wir Menschen entwickeln und verändern uns ständig. Gerade mit und von Kindern können wir eine Menge über uns erfahren. Ausführlich könnte ihr das in „Kinder unsere ehrlichsten Spiegel“ nachlesen.

Größe bedeutet nicht, immer die gleichen Ansichten zu haben, sondern sich zu verändern und dazu zu stehen. Natürlich sollten nicht jeden Tag neue Werte oder Ansichten gelten, doch wenn wir feststellen, dass bestimmte Ansichten für uns nicht mehr gelten, können wir unseren Kindern das erklären, damit sie es verstehen. An Kindern können wir besonders gut sehen, dass Veränderung zum Leben gehört. Sie verändern sich, mit jedem neuen Schritt, den sie machen. Jeder Schritt mit dem die Kinder selbstständiger werden, erfordert von den Eltern sie loszulassen und die eigenen Regeln zu überdenken.

Bsp.:

Laura (13 Jahre) geht mit ihrer Mutter einkaufen. Wie immer kommt es zu Diskussionen, da Simone sich weigert, die Jeans mit Löchern zu kaufen, nur weil sie gerade angesagt ist. Sie vertagen den Einkauf erst einmal. Zuhause überlegen sie gemeinsam, mit welcher Lösung sie beide zufrieden sind. Simone als alleinerziehende Mutter ist es wichtig, dass ihre Tochter nach ihrer Vorstellung gut angezogen ist. Ihrer Tochter ist es wichtig, auch coole Kleidung zu tragen. Sie einigen sich darauf, dass Laura mehr Taschengeld bekommt. Dafür ist sie jedoch für ihre Kleidung selbst verantwortlich. Simone hat dafür ihre Vorstellung von Kleidung neu überdacht und stellt fest, dass sie es gut findet, wie ihre Tochter sich kleidet. Diese darf ihren eigenen Stil entwickeln. Auszug aus: Simones Erbe

Erwachsene, die respektvoll mit Grenzen umgehen

Kinder brauchen Eltern, die ihre eigenen Grenzen genauso wie die ihrer Kinder wahrnehmen und achten. Von ihren Eltern lernen Kinder, dass andere Menschen Grenzen haben, die respektiert werden. Genauso erfahren Kinder, dass sie ihre eignen Grenzen wahrnehmen und gegenüber anderen durchsetzen dürfen.

Doch welche Grenzen sind wichtig und wie geht man mit Grenzverletzungen um? Wie lernen Kinder, Grenzen zu setzen und zu achten?

Ein Thema, sehr vielseitig und wichtig. Daher werde ich Oktober einen ausführlichen Beitrag dazu posten. Schaut gerne vorbei.

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Ich bin Isabel

Herzlich willkommen auf meinem Blog über ganzheitliche Pädagogik und innere Entwicklung.

Ganzheitliche Pädagogik berücksichtigt das Kind in seiner Ganzheit als Körper, Geist und Seele, sowie in der Wechselwirkung mit seiner Familie und seinem Umfeld.

Dieser Blog möchte Impulse geben, die den eigenen Blickwinkel erweitern, das eigene Verhalten reflektieren, um den eigenen Herzensweg mit seiner Familie zu finden.

Freut euch auf einen Blog mit Ideen, um Alltagssituationen klar und friedlich zu lösen und sich selbst weiter zu entwickeln.

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